Bild, Vorbild oder...?

 

 

Vielleicht waren in früheren Zeiten die Bilder vom Leben viel stärker eingeschränkt als heute.

Vielleicht hatten die Menschen weniger Chancen als heute.

Aber war das nicht in dem Mangel an Ressourcen oder einer schlechten Aufteilung dieser Ressourcen begründet?

Und in der Unfreiheit, Grenzen im Land und im Kopf zu überwinden?

 

Die Bilder vom Leben, von der Zukunft, waren für jeden klar, die Lebenswege in gewisser Weise vorgezeichnet.

 

Wir wollen für unsere Kinder keine festen Bilder mehr.

Wir wollen Entwicklungsmöglichkeiten.

Es gibt Ressourcen, die Verbesserungen für alle ermöglichen.

Aber auch heute werden sie nicht effektiv genutzt.

 

 

Müsste  nicht Schule ein Vorbild in dem Sinne sein, dass sie für alles Zukünftige offen ist?

Kann sich nicht nur so Zukunft anders gestalten als Vergangenheit und Gegenwart es vorgeben?

 

 

Welche Rolle übernehmen Lehrer dabei?

Sollen sie Vorbilder sein, wie wir es gelernt haben?

Sollen die Schüler ihnen nachtun, was sie vormachen?

Müssten sie nicht vielmehr Vorbilder für das noch nicht Vorhandene, das in Erwägung gezogene, das Mögliche, das Denkoffene sein?

Müsste dann nicht jedes Potential - auch beim Lehrer - gehoben werden, um Vielfalt zu vermitteln, Möglichkeiten zu zeigen, Denkanstöße zu liefern?

 

Soll ein Lehrer wirklich nur Mathematiklehrer, Deutschlehrer oder Geschichtlehrer nach Lehrplan sein?

Viele werden sagen, das sei heute ja so nicht mehr.

Darin haben sie vielleicht ein Stück weit Recht.

Aber reicht das Erreichte schon?

 

Warum fragen wir nicht jeden Kollegen, was er persönlich vermitteln kann?

Fragen wir doch, was jeder aus seinem Leben gerne weitergeben kann - weit über das hinaus, was er Jahrzehnte vorher im Studium zu vermitteln gelernt hat.

 

Jeder Lehrer kann mehr vermitteln als das, was ihm sein Zeugnis bescheinigt.

 

 

Vielleicht könnten wir mit einem offeneren Ansatz des Lehrens und Lernens, des Bildes und Vorbildes, auch gleich den Bogen spannen zum wirklichen Leben und in die Zukunft...