Alle reden von Kompetenzen, die es zu entwickeln gelte.

Einverstanden. Ein guter Ansatz.

Wer aber ordnet den Kompetenzen die Inhalte zu, an denen sie zu erwerben wären?

In der Praxis sind die Grundlage die alten Lehrpläne, die alten Inhalte.

In früheren Jahrhunderten überlegten sich die Menschen, welches Wissen zu erhalten wäre, zu tradieren wäre, damit es nicht untergehe und den Menschen zukünftiger Generationen von Nutzen...

Was bleibt uns heute?

Welches Wissen müssten wir erhalten, um ein Bild der Welt zu vermitteln?

Welches Wissen udn Können könnten Schulen vermitteln, um Gegenwart für Zukunft zu nutzen?

Wie leicht entscheiden wir heute, dass etwas "alt" und nicht mehr "nützlich" ist, weil es "Besseres" oder "Entwickelteres" gibt.

Niemand möchte heute mit einem der ersten Flugzeuge fliegen, aber warum nicht vermitteln, wie sie aussahen?

Schüler wissen heute nicht mehr, wie ein Telefon vor 20 Jahren funktionierte.

Gerade unser Anspruch, Zukunft durch nachhaltiges Handeln erst möglich zu machen, sollte uns lehren, auch altes Wissen und Können weiterhin zu vermitteln.

Die Welt kommt an den Punkt zu erkennen, dass Kartoffeln aus der Erde kommen, Pferdemist besser als Kunstdünger ist, dass Landwirtschaft auch anders als in Monokulturen funktionieren kann, dass Tiere nach ethischen Maßstäben zu behandeln sind, Nachmitage gestaltet sein wollen, Ferien kreative Zeiten sein können...

Aber wer wird das alles noch können - in 20 oder 30 Jahren?

Wir müssen den heutigen Schülern jetzt vermitteln,

• wie Kartoffelon gepflanzt werden
• wie Kompost gemacht wird
• was die Wurzeln ihres Volkes, ihrer Religion und ihrer Tradition sind
• welche wilden Pflanzen man essen kann
• dass Schuhe aus Tierhäuten gemacht werden
• wie intelligent Schweine sind
• was kleine Kinder alles lernen können
• wie man die Dinge zu Großmutters/Großvaters Zeiten mit der Hand herstellte
• wovon und wie die Menschen ihrer Region lebten
• dass keiner ein besserer Mensch ist, nur weil...
• ...