Hinweise zum Lernmaterial

Wer suchet, der findet...


Wörterbücher

Jedes Kind besitzt ein Wörterbuch Muttersprache-Deutsch/Deutsch-Muttersprache  mit mindestens 90.000 Stichwörtern und muss es immer mit sich führen.
Im Förderraum sollte je Sprache ein Exemplar für „Notfälle” und auch für die Verwendung durch den Lehrer stehen.
Die Bücher sollen auch im Fachunterricht genutzt werden.

Deutschsprachige Wörterbücher empfehlen sich für Fortgeschrittene oder Schüler, die ihre Muttersprache nicht lesen und schreiben können. Man sollte auch für die unteren Klassen umfangreiche Nachschlagewerke („Deutsch als Fremdsprache”) bevorzugen, da man mit „Fidibus” und Co. schnell an Grenzen stoßen.
Diese Werke nutzen durchaus auch deutschen Schülern und können teilweise als Ersatz für weit anspruchsvollere - zu anspruchsvolle - Lexika genutzt werden.


Wörterbücher lassen sich für die gängigen Sprachen über den Buchhandel bestellen. Schwierigkeiten macht die Beschaffung von Wörterbüchern wenig vertretener Sprachen wie Thai, Tamil, Singalesisch, Rumänisch oder für viele afrikanische Sprachen. Gegebenenfalls muss man auf Veröffentlichungen aus den Heimatländern zurückgreifen. Leider sind diese Bücher nicht immer von guter Qualität und der deutsche Teil oftmals ausgesprochen fehlerhaft.
Für sehr exotische Sprachen kann man sich an Vereine, Gemeinden, Verbände oder Behörden (Konsulate, Bundesgrenzschutz)  wenden, die mit Menschen der jeweiligen Herkunft besonders befasst sind. Auch Universitäten mit entsprechenden Fachrichtungen wissen Rat oder verfügen über Kontakte.
Vielfach knüpfen die Familien oder die Jugendlichen selbst schnell Kontakte zu Landsleuten, die nicht nur als Dolmetscher eingesetzt werden können, sondern auch über die notwendigen Informationen zur Beschaffung adäquater Wörterbücher verfügen.
Für Stammessprachen oder im Heimatland verbotene Sprachen können teilweise keine Wörterbücher beschafft werden.
Manchmal lernen die Schüler dann über die Amtssprache des Herkunftslandes oder eine andere Fremdsprache, die sie halbwegs beherrschen. Dies gilt z.B. für Kurdisch (über Türkisch) oder Hindi (über Englisch) genauso wie für Berberisch oder Somali (über Arabisch).
Einige Schüler müssen notgedrungen ganz ohne Übersetzungshilfe auskommen. In diesen Fällen helfen nur noch Bildwörterbücher.


Spielfiguren (PLAYMOBIL ©)

Für jüngere Schüler haben die Szenen-Modelle der Firma  PLAYMOBIL © einen hohen Aufforderungscharakter. Sie stellen Ausschnitte des täglichen Lebens und der darin verwendeten Vokabeln dar.
Für viele Schüler aus agrarisch geprägtem Raum ist vor allem die Bauernhofszene von hohem emotionalem Wert. Viele Kinder kennen das Leben auf dem Land wie die einfachen Werkzeuge und Gegenstände, die in der Szene dargestellt sind.
Die Alltagsgegenstände des Wohnhauses mit seinen verschiedenen Zimmern, des Supermarktes mit Bäckerei und Fleischerei begegnen den Schülern genauso im täglichen Leben wie die Szenen der Polizei, des Krankenhauses, des Spielplatzes etc.
Passend zu den Modellen gibt es thematisch sortierte Vokabelübungen auf Arbeitsblättern und Zuordnungsspiele, Memorykarten und Rätselkarten.
Soweit in den Szenen auch „exotische” Wörter auftauchen, wurden sie aufgenommen. Das hat den Vorteil, dass die Schüler genau lesen müssen („Dunstabzugshaube”) und schon früh Wörter in ihre Bestandteile zerlegen lernen.

Da der Lehrer wohl kaum je alle Herkunftsprachen seiner Schüler beherrscht, kann eine erste Verständigung über Situations-Szenen erfolgen (z.B. Kind geht zum Arzt).
Der Lehrer kann anhand der Figuren überprüfen, ob der Schüler tatsächlich verstanden hat (Was ist ein Schaf?) oder seine eigene Vorstellung kommunizieren kann (Mann auf Bett „Die Frau liegt auf dem Bett” - der Schüler korrigiert die Szene).
Später kann mit dem gleichen Material das Verständnis von Sätzen oder Grammatikübungen überprüft werden.

Die Schüler nutzen die Figuren schnell aus eigenem Antrieb, wenn sie merken, der Lehrer oder ein Mitschüler versteht sie nicht oder sie finden ein Wort nicht in ihrem Wörterbuch.


Nomen-Liste

Der „Duden” ist für Sprachanfänger nur schwer zu handhaben.
Vor allem Schüler aus  exotischen Sprachen haben anfangs große Probleme, Wörter intuitiv richtig abzuleiten - dies aber ist die Voraussetzung zu richtiger Übersetzung.

Auch die Arbeit in Kombination mit den muttersprachlichen Wörterbüchern ist schwierig, weil in diesen nicht einheitlich auf den Genus eines Wortes verwiesen wird „Brief (m) - e ...” verlangt vom Schüler die Interpretation „Brief ist männlich, also heißt es der Brief oder in der Mehrzahl die Briefe”. Noch schwieriger ist es, wenn Wörter zusammmengesetzt werden oder in männlicher und weiblicher Form angegeben sind „Brief...bote... kasten...träger...” oder . „Lehrer/in”
Für die Interpretation solcher Eintragungen ist schon ein fortgeschrittener Umgang mit der Sprache Voraussetzung. Sprachanfänger, vor allem jüngere Schüler, sind damit überfordert.

Auch das Lesen der Einträge wie in einem Text - und damit leichteres Behalten - ist ain herkömmlichen Wörterbüchern nicht möglich.
Die Ermittlung des Geschlechts oder der Mehrzahl eines zusammengesetzten Wortes ist im „Duden” erst für fortgeschrittene Schüler mit einem gewissen Sprachgefühl möglich.
Um den Sprachanfängern das Lernen zu erleichtern, entstand eine eigene Nomen-Liste. In diesem zweibändigen Nachschlagewerk können die Schüler den Artikel und die Mehrzahl, umgekehrt aber auch die Einzahl eines in der Mehrzahl vorkommenden Wortes nachschlagen.

Beispiel „Nomenliste”:

    Buch    -  das Buch, die Bücher   
    (Suchwort: Singularform  - dahinter Singularform mit Artikel, Pluralform mit Artikel)
    ...
    Bücher ➜ Buch           
    (Suchwort: Pluralform - dahinter Rückverweis auf Singularform)

 

 

Verben-Liste
               
Sprachanfänger finden - auch wenn sie bereits Vergangenheit und Gegenwart unterscheiden können - mit Hilfe der Wörterbücher und des „Duden” kaum heraus, welcher Sinn sich hinter Wörtern wie „fiel” oder „schlief”, „ging” oder „schläfst” verbirgt, geschweige denn der Sinn von „müsse” oder „gelänge”...
Für einige Sprachen sind gute Wörterbücher relativ anspruchsvoll gestaltet und enthalten auch flektierte Formen mit Hinweis auf deren Ursprung, in anderen Sprachen dagegen sind nur Infinitive aufgeführt.

Unsere Verben-Liste ermöglicht es, Präteritumformen oder Umlautungen in zweiter und dritter Person, auch Konjunktiv-Formen auf den Infinitiv zurück zu führen.
Unter dem Infinitiv als Suchwort stehen die Stammformen. So sollen sie auch gelernt werden.

Beispiel „Verbenliste”:

    gehen - ging, ist gegangen       
    (Suchwort: Infinitiv - dahinter Verweis auf Präteritum, Partizip Perfekt)
    ...
    ging - P gehen           
    (Suchwort:  flektierte Form - dahinter Verweis „ Präteritumform von ...”)
    ...
    gegangen - PP gehen           
    (Suchwort: flektierte Form - dahinter Verweis „Partizip Perfekt von...”)

 

 

 

Lexika, Bildwörterbücher, Bestimmungsbücher
  
Bildwörterbücher helfen in vielen Fällen, wenn Übersetzungen nicht treffend oder nicht zu finden sind.

Vor allem Pflanzen, Tiere und Nahrungsmittel, Werkzeuge, Möbel oder historische Gegenstände lassen sich manchmal nur mit Hilfe der Bildwörterbücher oder Lexika erklären.


Mathematik

In Mathematik dienen die Lehrbücher und Materialien aus dem Fachunterricht als Grundlage.
Vielfach stellt sich bei der Arbeit an den Inhalten des Fachunterrichts heraus, dass den Schülern grundlegende Sachverhalte und Gesetze nicht bekannt, viele Fähigkeiten in früheren Schuljahren nicht entwickelt wurden.
Materialien aus dem Montessori-Material und weitere Anschauungsmaterialien fördern begreifendes Lernen. Die Nutzung von Hilfsmitteln ist so lange erwünscht, wie das Kind sie als Stütze für seine Vorstellungskraft benötigt.
Lernkärtchen und Arbeitsblätter mit Übungsaufgaben enthalten vielfältige Übungsmöglichkeiten.