Inklusive Schulsozialarbeit

Wanderbild

 



Wer eine Sprache lernt,

braucht Anreize,

die Sprache anzuwenden.

Wer Heimat finden möchte,

braucht Gelegenheiten,

Freunde zu finden.

Wer die eigene Zukunft aufbauen will,

braucht Möglichkeiten,

Fähigkeiten zu entwickeln und Talente zu entdecken.

 

Inklusive Schulsozialarbeit ermöglicht Schülern Ausblicke in das reale Leben, in die Kultur, in die Berufswelt, die Gesellschaft, das Leben und Denken anderer Generationen.

Außenstehenden Partnern ermöglicht inklusive Schulsozialarbeit Einblicke in die Schule und Zugänge zur nachwachsenden Generation.

 

 

Die Kooperation zwischen Lehrer/in und Schulsozialarbeiter/in bietet den Schülern eine wichtige Ergänzung zur Sprach-Bildungsarbeit im Förderunterricht.

Dabei übernehmen Lehrer/in und Schulsozialarbeiter/in immer auch einen Teil der Aufgaben des/der jeweils anderen wahr.

Die Schüler erleben beide Personen zwar mit ihren Schwerpunkten und kennen die grundsätzlichen Zuständigkeiten, sie wissen aber auch, dass beide im Zweifelsfall immer Ansprechpartner für jedes Problem sein können.

Die Unterschiede der Persönlichkeiten prägen die Arbeit mit den Schülern und den Kontakt zwischen Schüler und Lehrer oder Schulsozialarbeiter immer individuell.

 

 

Lehrer/in und Schulsozialarbeiter/in arbeiten bei vielen Aufgaben praktisch zusammen, bestimmte Aufgaben sind nach den persönlichen Möglichkeiten aufgeteilt.

 

Der Lehrer übernimmt schwerpunktmäßig die Aspekte "Unterricht und Lernen".

  • Er bereitet den Unterricht vor.
  • Er plant die Lernvorgänge.
  • Er verknüpft Theorie und Praxis.
  • Er greift im Unterricht Erfahrungen der Schüler z.B. aus Projekten auf.

 

Der Schulsozialarbeiter übernimmt die Aspekte "Alltagsleben und Alltagshilfe"

  • Er hilft bei persönlichen Problemen.
  • Er organisiert und vermittelt Hilfen.
  • Er bietet Lernmöglichkeiten über den Unterricht hinaus.
  • Er führt praktisch in Alltagsleben und Kultur ein.

 

 

Beide Arbeitsfelder integrieren Bildungsarbeit und Beziehungsarbeit.

Inklusive Schulsozialarbeit im Bereich Deutsch-Förderung setzt enge Zusammenarbeit und Interaktion mit dem Förderlehrer, dem Kollegium und außerschulischen Partnern voraus.

 

Zwischen Schülern und Lehrern/Schulsozialarbeitern gibt es weit mehr Berührungspunkte als es im klassischen Unterricht möglich wäre.

Es entstehen direkte Beziehungen.

Es finden gegenseitige Einblicke in das Privatleben und die jeweils andere Persönlichkeit statt, die Vertrauen voraussetzen, Vertrauen aber auch bilden.

 

 

Über die intensive Schulsozialarbeit und über den Unterricht hinaus bietet der Förder-Raum für Schülerinnen und Schüler

 

... eine feste Anlaufstelle

Der Raum ist ein Ort des Wohlfühlens, der Gemeinsamkeit, der Geborgenheit. Die Schüler finden einen Raum, in dem sie sich auskennen, in dem sie sich schnell zurecht finden.

 

... einen Erfahrungsraum zur Persönlichkeitsbildung

Die Schüler finden Gemeinsamkeit über Religionen, Kulturen und Sprachen hinweg. Sie lernen voneinander, helfen sich gegenseitig, geben Erfahrungen weiter, entwickeln Selbstwertgefühl. Sie lernen, sich in ihrer neuen Umgebung zurecht zu finden, mit neuen und unbekannten Reizen umzugehen, ihre eigene Rolle in der Gesellschaft und einen eigenen Standpunkt zu finden.

Der Schüler ist nicht "einer von vielen", sondern "eine Persönlichkeit unter anderen Persönlichkeiten".

 

... Ansprechpartner bei Problemen

Viele Probleme zugewanderter Schüler sind für unbeteiligte Mitschüler und Lehrer kaum vorstellbar. Der Umgang damit setzt bei Lehrer und Schulsozialarbeiter Kompetenz für individuelle Lösungsansätze voraus.

Es ist ein hohes Maß an Kulturenverständnis notwendig. Traditionen und Denkweisen treffen zusammen, sind zu achten und das Wissen darum ist gleichzeitig Voraussetzung für den Zugang zu Schülern und ihren Eltern.

Angehörige fremder Kulturen erfahren auf diesem Weg auch, wie sie mit unserer Kultur und Tradition umgehen können.

Die individuelle Persönlichkeit der Bezugspersonen ist ein Beziehungs-Angebot für jeden einzelnen Schüler.

 

... Orte der Begegnung

Im Förder-Raum und an verschiedensten Lernorten der Schulsozialarbeit begegnen sich sehr unterschiedliche Menschen: Schüler begegnen ihren Mitschülern in deren ganzer Vielfalt, Schüler begegnen aber auch Lehrern und außerschulischen Personen in der Bandbreite der Gesellschaft.

Außerschulische Lernorte bieten vielfältige Möglichkeiten einer neuen Beziehung zu jungen und alten, gesunden und kranken Menschen, Menschen jeden Bildungshintergrundes. Sie begegnen bekannten und unbekannten Tieren. Sie lernen neue Gedanken, Anregungen oder Ideen kennen.

Die Schüler erfahren das selbstverständliche miteinander Umgehen ohne Berührungsängste.

 

... Erlebnisräume

Innerhalb und außerhalb des Unterrichts und der Schule finden Kinder Gelegenheiten und Möglichkeiten, die Eltern nicht bieten, bieten können oder bieten wollen. Sie erleben fremde Lebensumstände und neue Denkrichtungen.

Sie erleben Menschen, Natur und Kultur mit allen Sinnen und sind an diesem Erleben persönlich gestaltend beteiligt.

 

... Erfahrungsräume

In und außerhalb der Schule finden konkrete Erfahrungen statt. Die Schüler sind mit ihren Sinnen, aber auch mit der Gestaltungskraft ihrer ganzen Persönlichkeit daran beteiligt. Sie erfahren soziale Interaktion, erproben sich selbst, erweitern ihren Horizont über Denkverbote hinaus.

Sie begegnen Menschen, die Schüler normalerweise nicht persönlich kennen lernen - vom örtlichen Bürgermeister über die Bewohner eines Hauses der Lebenshilfe bis hin zur Bundesfamilienministerin.

Sie erfahren sich selbst - im Kleinen als Pate für jüngere Mitschüler oder als Moderator auf einer Bühne vor 1000 Menschen.